schumusik.de  BERNHARD SCHUMACHER

Start

Unterricht

Trompetenschule

Musik hören

Noten

Kontakt/Impressum

 

- - - - - - - - - - - - - - -

Weitere Texte

- - - - - - - - - - - - - - -

Fragen, Anregungen?
Bitte hier klicken

 
 

Texte und Grafiken zum Instrumentalunterricht

Wasser im Rohr
- warum Trompeten manchmal blubbern

Viele Leute denken, es sei Spucke, aber wir spucken doch nicht in die Trompete, sondern blasen nur aus unseren Lungen Luft zwischen den Lippen hindurch, denn sonst entstünde ja kein Ton. Der Anteil an Spucke bei dem, was da im Trompetenrohr blubbert, ist sehr gering. Was sich in der Trompete beim Spielen sammelt, ist "Kondenswasser".

Mit einem kleinen physikalischen Versuch kann das jeder verstehen:
Hauche bitte einmal gegen eine Fensterscheibe oder eine andere kühle glatte Fläche - die Scheibe "beschlägt". Wir brauchen meistens nicht lange zu warten, und schon ist der Nebel wieder verschwunden.

Was die Fläche so benebelt aussehen lässt, sind sehr viele winzige Wassertröpfchen, die bei jedem Ausatmen aus unseren Lungen mitgenommen werden. Wenn du bei trocken-kaltem Wetter draußen bist, siehst du sogar einfach so Nebel aus dem Mund kommen. Warum ist das so?

Sicher hast du schon einmal gehört, dass unsere Lungen aus sehr vielen kleinen Bläschen bestehen, durch deren Wände der Sauerstoff aus der Luft gegen das Kohlendioxid aus unserem Blut ausgetauscht wird. Diese Lungenbläschen und die vielen Röhrchen, die sie schließlich mit der Luftröhre verbinden, sind feucht, sonst blieben sie nicht elastisch und könnten nicht richtig funktionieren. Ein wenig von dieser Feuchtigkeit verdunstet bei jedem Atemzug und wird natürlich dann mit ausgeatmet, und wenn die Umgebung wesentlich kälter ist als die angefeuchtete Luft, die wir ausatmen, dann bleibt die Feuchtigkeit nicht in der Luft aufgelöst, sondern sie wird zu winzigen Tröpfchen, die wir als Nebel wahrnehmen können.

Von der Fensterscheibe verdunsten die Tröpfchen meistens sofort wieder in die Umgebungsluft, das haben wir gesehen. Wenn wir aber in unsere Trompete "hauchen", dann beschlägt die Trompete von innen; das Wasser aus der hineingeblasenen Luft "kondensiert" an den kühlen Metallwänden. Und da drinnen kann sich der Nebel nicht so leicht wieder auflösen. Es kommt Tröpfchen zu Tröpfchen, daraus werden bald Tropfen, die sich sammeln und in der Trompete zu fließen beginnen - immer zum tiefsten Punkt, den sie erreichen können. Wenn dann irgendwann genügend Kondenswasser in der Biegung unterhalb des Mundrohres beisammen ist, dann muss es wohl blubbern, wenn wir in die Trompete blasen.

Durch die Wasserklappe können wir zwischendurch das Wasser leicht und schnell herauslassen. Wenn wir Zeit genug haben, jedenfalls immer bevor wir die Trompete einpacken, ziehen wir den Hauptstimmzug ab und schütteln das darin befindliche Wasser gründlich heraus. Es ist auch sinnvoll, bei der Gelegenheit das Mundrohr - ohne Mundstück - einmal kräftig durchzupusten, damit die Tröpfchen, die noch darin hängen, ebenfalls herausgetrieben werden.

Bernhard Schumacher, Urfeld, 22.10.2010

 

| Texte und Grafiken | Unterricht | Kontakt |